Apfelessig wird schon seit Jahrzehnten als ein sehr gesundes Lebensmittel angesehen. Wir benutzen es zum Backen, für Getränke oder auch im Salatdressing. Aber nicht alles was als gesund gehyped wird, ist auch tatsächlich so gesund. Aktuell wird sehr viel über fermentierte Lebensmittel wie Kombucha und Sauerkraut gesprochen, da darf der Apfelessig natürlich nicht fehlen. Daher möchte ich Dir heute die Vor- und Nachteile von Apfelessig beschreiben und erklären wie die aktuelle Studienlage aussieht.

Was genau ist Apfelessig?

Apfelessig wird aus Apfelwein hergestellt. Dafür werden Äpfel gepresst und zusammen mit wilder Hefe fermentiert. Der Apfelwein wird dann mit Essigsäurebakterien versetzt, dadurch bildet sich an der Oberfläche eine Essigmutter, die Alkohol und Zucker zu Essigsäure vergärt.

Das Endprodukt ist dann der Apfelessig der such Milchsäurebakterien und B-Vitamine enthält. Dadurch ist der Apfelessig auch gleichzeitig ein Probiotikum und kann sich positiv auf deine Darmgesundheit auswirken.

Die Vorteile von Apfelessig näher betrachtet

Wie schon oben erwähnt, wird Apfelessig seit Jahren als sehr gesund gehyped. Die Frage ist nur, ob das auch wissenschaftlich so bewiesen ist. Versteht mich nicht falsch, es gibt viele Theorien die wissenschaftlich nicht bewiesen sind und trotzdem funktionieren können. Aber ich finde es immer wichtig, das dann auch dazu zu sagen. So kann der Anwender selbst entscheiden ob er das Lebensmittel testen möchte.

Der regelmäßige Verzehr von Apfelessig soll verschiedene positive Eigenschaften mit sich bringen.

  1. Apfelessig hilft beim Abnehmen

In einer Studie aus Japan die über 12 Wochen ging, wurden den Probanden 1-2 EL Apfelessig am Tag gegeben. Am Ende der Studie konnte eine Gewichtsreduktion und auch die Reduktion vom viszeralen Fett vermerkt werden. In nachfolgenden Studien konnte allerdings gezeigt werden, dass das Ergebnis nicht dem Apfelessig zuzuschreiben ist, sondern der Essigsäure. Diese ist in allen Essigprodukten die dominante Säure, so auch z.B. im Kombucha. Es wurde übrigens auch herausgefunden, dass umso abstoßender der der Essigdrink schmeckt, desto mehr Kilos wurden verloren.  Auch das spricht nicht unbedingt für den Apfelessig, denn der schmeckt im Vergleich zu anderen Essigprodukten noch relativ „sanft“.
Grundsätzlich ist es aber natürlich ein Versuch wert, denn in Apfelessig steckt auf jeden Fall Essig 😉
Wie ich den Verzehr von Apfelessig zum Abnehmen empfehle erfährst Du weiter unten.

  1. Positive Wirkung auf Verdauung & Reflux & Sodbrennen

Apfelessig soll sich positiv auf die Verdauung ausüben, da es den ph-Wert des Darm’s in Balance hält und somit den Bereich alkalisiert. Eine weitere Theorie ist, dass Reflux oder auch Sodbrennen durch zu wenig Säure entsteht. Auch hier gibt es Stimmen die das bestätigen können und die entsprechende Ernährungsform dafür unterstützen. Andererseits zeigen viele Studien, dass der Einsatz von Medikamenten zur Verringerung von Magensäure die Speiseröhre heilen können. Eine weitere Studie hat gezeigt, dass der Verzehr von Apfelessig die Verdauung verlangsamen kann. Das führt dazu, dass das Essen länger im Magen-Darm-Trakt sitzt und somit auch eher wieder nach oben kommen kann.

Was bedeutet das jetzt? Ich empfehle in diesem Fall nicht einfach auf eigene Faust Apfelessig zu testen, sondern die Einnahme mit einem Arzt zu besprechen.  

  1. Senkt den Blutzuckerspiegel

Studien haben gezeigt, dass der Verzehr von Apfelessig den Blutzuckerspiegel senken können. In dieser Studie wurde den Probanden Apfelessig gegeben und im Anschluss 50 g Brot. Die Kontroll-Gruppe hat ebenfalls 50 g Brot erhalten, aber davor keinen Apfelessig. Die Apfelessig-Gruppe hatte einen 31% niedrigeren Blutzuckerspiegel als die Kontrollgruppe. Eine weitere Studie hat einen ähnlichen Effekt bei Diabetikern festgestellt. Dort konnte durch die Einnahme von Apfelessig die Insulinsensivität um 34 % erhöht werden. In dieser Studie handelte es sich allerdings nicht um Menschen, sondern um Ratten, so dass das Ergebnis nicht 1:1 auf den Menschen übertragen werden kann.

Auch hier ist die Studienlage nicht eindeutig genug. Die Studien sind entweder sehr klein oder halt nicht an Menschen getestet.
Gerade beim Thema Blutzuckerspiegel kann man einiges mit einer ausgewogenen und natürlichen Ernährung machen. Vollkornprodukte, Ballaststoffe, genügen Proteine und gesunde Fette können den Blutzuckerspiegel ebenfalls konstant halten und ein schnelles Ansteigen verhindern. Auch das Mahlzeiten-Timing spielt hier eine große Rolle, das sehe ich immer wieder in meinen Coachings.

  1. Senkt Cholesterin

In der gleichen Studie wie unter 3. erwähnt, konnte gezeigt werden, dass der Verzehr von Apfelessig ebenfalls das schlechte Cholesterin LDL senkt und das gute Cholesterin HDL erhöht. Damit einher geht ein geringeres Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken.

  1. Apfelessig verbessert das Hautbild

Apfelessig soll sich durch die enthaltenen Mikroorganismen positiv auf Entzündungen auswirken und somit bei Akne, Ekzemen und Vernarbungen helfen. Auch hier ist die Studienlage unklar. Wer eine sensible Haut hat, sollte mit der Anwendung von Apfelessig eher aufpassen. Vor der Anwendung sollte der Apfelessig immer verdünnt werden!

An diesen 5 Punkten kannst du bereits erkennen, dass die Datenlage sehr unklar ist. Natürlich muss es nicht immer eine klare Datenlage geben, denn nur weil es zu wenige Studien gibt, heißt es nicht, dass Apfelessig keine positive Wirkung auf unsere Gesundheit hat. Aber es stimmt halt auch nicht, dass es das absolute Superfood ist und alles und jeden heilt. Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo dazwischen.

Meine Tipps für den Verzehr von Apfelessig

Ich persönlich nutze Apfelessig vor allem im Sommer relativ regelmäßig. Das liegt daran, dass ich immer Sommer viel mehr Salate esse und meinen kalten Tee mit Apfelessig verfeinere.

Ich habe Apfelessig noch nicht auf der Haut angewendet, dafür habe ich wahrscheinlich auch einfach eine zu empfindliche Haut. Hier bevorzuge ich andere Hausmittel. Wenn ich mal etwas schlechtere Haut habe (ich habe eigentlich eine ziemlich gute Haut), gebe ich Haferflocken in eine alte dünne Socke und weiche sie mit Wasser ein. Den Sud der unten aus der Socke herauskommt, schmiere ich mir auf mein Gesicht und lasse ihn kurz einwirken. Anschließend spüle ich mein Gesicht mit lauwarmem Wasser ab. Das beruhigt meine Haut total gut.

Im Sommer trinke ich total gerne morgens kalten grünen Tee mit etwas frischen Zitronensaft und 1 EL Apfelessig. Mit ein paar Eiswürfeln schmeckt der Tee super erfrischend und ich habe sowohl bei mir als auch bei meinen Kunden beobachtet, dass dadurch super der Appetit reguliert wird.

In meinem Salatdressing findest Du eigentlich immer Apfelessig. Ich finde das gibt dem Ganzen einfach eine tolle Note. Meistens sieht mein Salatdressing für Blattsalate so aus:

Olivenöl, Apfelessig, Wasser, Honig, Senf, Salz und Pfeffer.

Ich mixe alles nach Gefühl zusammen, so das die Konsistenz und auch der Geschmack passt.

Wie du siehst gibt es viele Möglichkeiten Apfelessig in den Alltag einzubauen. Jeder Mensch ist individuell und verträgt dadurch verschiedene Lebensmittel auch anders. Wenn Du neugierig bist, dann teste einfach mal wie Apfelessig auf Dich wirkt. Grundsätzlich empfehle ich nicht mehr als 1-2 EL Apfelessig am Tag zu verzehren.

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